Das von der ÖGNB verwendete Bewertungssystem stellt dabei seit seiner Erstentwicklung im Jahr 2002 eine umfassende Lösung der österreichischen Gebäudebewertung dar. Die inhaltliche Breite ist analog zu anderen nationalen und internationalen Bewertungssystemen und dabei kompatibel mit den internationalen Normen (z.B. CEN TC350).
Das Bewertungssystem der ÖGNB ist hinsichtlich der Kriterien zu 100 Prozent mit jenem von klimaaktiv kompatibel: Daraus resultiert die inhaltliche Berücksichtigung von Energieeffizienz und Vermeidung der Treibhausgase in beiden Bewertungsansätzen. Aus der Geschichte des ÖGNB-Bewertungsansatzes ergibt sich aber eine andere Gewichtung der Kriterien, hinzu kommt auch eine umfassende Berücksichtigung der Standort- und Ausstattungskriterien. Die ÖGNB ist auch die einzige Organisation, die Bestandsgebäude und Neubauten mit den gleichen Bewertungskriterien (und Gewichtungen) beurteilt: Daraus soll das Augenmerk auf die Hauptaufgabe im Gebäudesektor für die Bewältigung der Klimakrise gelegt werden und diese wird in der Optimierung des Bestands liegen.
Mit der Neuauflage der ÖGNB Kriterien 2023 werden folgende Schwerpunkte verstärkt:
- Klimaschutz durch ausschließliche Versorgung mit erneuerbaren Energieträgern bei Neubau und Sanierung
- Fit für die Zukunft durch Klimawandelanpassung, Sommertauglichkeit und Freiraumqualität
- Ressourcenschonung durch Wiederverwendung, Rückbaukonzept und Ökobilanzierung
- Bestandscheck (ab 2024) durch Verknüpfung von Energiemonitoring, Nutzer:innenzufriedenheit und EU-Taxonomie